Trimagisches Interview: Irene Li Krauß
Hallo ihr Sternschnuppen 💫zu später Stunde und doch verlässlich an jedem Wochenende: Das #trimagischeInterview, exklusiv von Bonnie für euch :-) Diesmal mit der lieben Autorin Irene Li Krauß, have fun! (Und den werdet ihr haben, ich hab wieder so gelacht!)
⚡️ Liebe Irene, Du hast ja eine ganz zauberhafte Tochter und schreibst gerade mit „Kalli Wermaus“ eine Buchreihe über einen kleinen Jungen. Frag doch mal Kalli und Deine Tochter für uns, wie sie ihre Mama als Mensch und als Autorin sehen, und schreib ein paar Worte dazu
✍🏼 "Irene: „Kinder, kann ich euch mal eine Frage stellen? Sagt doch bitte mal was über mich!“ Helena: „Meine Mama schreibt richtige Bücher! Und sie kann lesen. Also mir liest sie jeden Tag vor. Obwohl ich selbst auch schon ein bisschen lesen kann.“ Kalli: „Deine Mama hat mich in eine Maus verwandelt!“ Helena: „Echt? Dann kann sie mehr, als ich bislang wusste. Aber dass sie anders ist als andere Mamas, das wusste ich schon lange …“ Kalli: „Wieso? Wie ist sie denn so?“ Helena: „Sie ist lustig. Sie ist so verrückt, dass ihre Haare ganz verdreht aus dem Kopf wachsen. Und sie ist nicht so streng.“ Kalli: „Sie ist nicht streng? Also, ich bin kaum zehn Jahre alt, und sie lässt mich gegen den grauenhaften Fenriswolf kämpfen!“ Helena: „Du bist schon zehn? Wow, fast erwachsen!“ Kalli: „Hast du gehört, was ich sagte? Sie lässt mich gegen den fiesesten Wolf der Geschichte kämpfen!“ Helena: „Meine Mama sagt immer, dass Wölfe gar nicht so fies sind. Eigentlich sind sie scheu, weil die Menschen sie immer gejagt haben.“ Kalli: „Erzähl das mal dem Fenrir!“ Helena: „Meine Mama malt auch. Sie macht bei uns einen Malkurs mit Kindern.“ Kalli: „Ich würde auch gerne malen können. Stattdessen lässt sie mich dauernd in Mathe schwitzen!“ Helena: „Rechnen ist mein Lieblingsfach!“ Kalli: „Das wäre es nicht, wenn du meine grässliche Lehrerin hättest! Aber an der räche ich mich noch!“ Helena: „Und wie?“ Kalli: „Dazu musst du meine Geschichte lesen!“"
⚡️⚡️ Wir haben eines gemeinsam: Die Liebe zu Klassikern. Aber auch in der Moderne finden sich Bücher, die zumindest das Zeug dazu haben, Klassiker zu werden. Wenn es nach Dir ginge: Welches eine Buch der Moderne müsste in 100 Jahren unbedingt in jedem Buchregal zu finden sein?
✍🏼 "Da brauche ich nicht lange überlegen. Ganz klar und auf jeden Fall Harry Potter. (In diesem Fall lasse ich die sieben Bände mal als ein Buch gelten. ) Warum Harry? Harry Potter ist mehr als das Fantasymärchen eines Zauberschülers. Harry Potter erzählt uns eine Geschichte über uns, über unser Leben. Wie es plötzliche Wendungen nehmen kann. Wie es uns vor Herausforderungen stellt. Wie wir uns leichter tun, wenn wir Freunde an unserer Seite haben, die mit uns kämpfen. Wie Menschen plötzlich von uns gerissen werden. Wie sich die Welt in zwei Seiten spalten kann und wir gefordert sind, uns jeden Tag aufs Neue gegen das Böse zu wehren. Vor allem aber lehrt uns Harry Potter eines: Dass es eine Macht im Universum gibt, die stärker als alles andere ist. Die selbst den Tod besiegt. Es ist die Liebe. <3 "
⚡️⚡️⚡️ Du lebst ja in einer absoluten Dorfidylle auf dem schwäbischen Land. Doch wie es immer ist, trügt der Schein an manchen Stellen. Seltsame Todesfälle von Gemeinderatsmitgliedern erschüttern das Dorf im Mark und jagen Angst und Schrecken in die Häuser. Eines dämmrigen Abends läufst Du am Rathaus vorbei, wo Du einen dunklen Schatten um die Ecke springen siehst. Neugierig gehst Du ihm nach und siehst, wie er sich mit dem Bürgermeister bespricht. Du ahnst, dass die beiden etwas mit den Morden zu tun haben, willst Dich jedoch nicht in Schwierigkeiten bringen und schleichst Dich nach Hause. Dort angekommen hast Du ein magisches Handy auf dem Schreibtisch liegen, mit dem Du einmalig eine Buchfigur Deiner Wahl anrufen kannst. Wen rufst Du an und wie gehst Du weiter vor?
✍🏼 "Sag mal, kannst Du Gedanken lesen? Das ist doch der geheime Plot für mein erstes Bühnenstück! Na, egal, jetzt ist es raus. Ja, ich bin hin- und hergerissen, als ich die beiden dort stehen sehe. Mein Herz bleibt mir fast stehen. Ob der Bürgermeister mich gesehen hat? Immerhin kennt man sich hier, der erkennt mich doch schon an der Frisur. Und wer ist der andere? Den hab ich noch nie gesehen, der ist nicht von hier! Hu, sieht der finster aus. Sie zeigen auf das Haus von unserem ältesten Ratsmitglied. Au Backe, wenn die mal nicht was mit den Mordfällen zu tun haben! Oh, Mist, sie gucken in meine Richtung. Puh, Glück gehabt, sie gehen. Soll ich hinterher? Lieber nicht – ich hab ja nicht mal mein Handy dabei (wie üblich *seufz*). Am besten lauf' ich heim und rufe die Polizei. Auf der anderen Seite – was soll ich denen denn sagen? Außerdem erreiche ich da heute Abend eh niemanden, die hocken doch schon in der Musikprobe.
Uff, endlich wieder zu Hause! Huch, was ist das denn auf meinem Tisch? Ein Handy … aber es ist nicht meins! Es leuchtet so seltsam … Und was liegt darunter? Aha, eine Gebrauchsanweisung! Also ein Frauenhandy, sehr gut! Mal gucken … Ein einmaliger Anruf bei einer Buchfigur meiner Wahl? Fantastisch! Und jetzt? Was soll ich tun? Denk nach! Dieser zwielichtige Typ mit dem Bürgermeister … Am liebsten würde ich natürlich Uthred anrufen, meinen Wikinger-gezogenen Helden aus der sagenhaften Alfred-The-Great Reihe von Bernard Cornwell. Doch der Warlord würde wahrscheinlich einfach unser ganzes Dorf abschlachten, mal so vorbeugend, und sich dann noch in meinem Schloss breitmachen. Wie wäre es mit Mma Ramotswe, der Inhaberin der No 1 Ladies Detective Agency von Alexander McCall Smith? Ich liebe sie und ihren feinsinnigen Humor. Aber bis sie aus Botswana hier ist … Hm, Sherlock Holmes wäre eine Möglichkeit. Der würde schnell herausfinden, was da los ist. Auf der anderen Seite – jetzt, nach dem Brexit wäre ich mir nicht sicher, ob der einfach so bei uns operieren darf. Haben die Briten eigentlich Interpol auch aufgekündigt?
Wen gäbe es denn da noch? Ah, ich weiß! Ich ruf den Klufti an! Kommissar Kluftinger wohnt nur gute fünfzehn Minuten von uns weg, und der geht nie regelmäßig zur Musikprobe. Wahrscheinlich ist der noch froh, wenn ich ihn von einem langweiligen Abend bei Langhammers weghole. Und mit einer Portion Kässpatzen lässt der sich sicher zu einer Nachtschicht überreden. Also, mal gucken. Hier, das Telefonbuch von Altusried: Klaus, Klein, ah, da: Kluftinger. Also, 0 8 3 7 3 …
Nur zwanzig Minuten später sitzt Klufti in meiner Wohnung. Das Angebot mit den Kässpatzen lehnt er ab, Erika (seine Frau) meint, er sei zu dick. Er lässt sich von mir die Adresse des Bürgermeisters geben. Ich bitte ihn, diskret vorzugehen, immerhin engagiere ich mich ein bisschen in der Gemeinde, und so ein falscher Verdacht würfe ein schlechtes Licht auf mich. Ich solle mir keine Sorgen machen, meint er. Mit Kluftinger-typischer Hemdsärmeligkeit geht er vor, doch wie immer unterschätzen ihn seine Gegner gnadenlos. In nur fünf Tagen hat er die Mordfälle aufgeklärt und die Schuldigen hinter Gitter gebracht. Die Auflösung erfahrt Ihr im zehnten Kluftinger-Krimi „Goisterhund“, der endlich wieder an die guten Episoden aus den Anfängen anschließt. Ich muss jetzt mal geschwind den Herrn Klüpfel und den Herrn Kobr anrufen und ihnen meine Idee verkaufen. Wo war jetzt noch mein Handy?"
Liebe Irene, das viele Schreiben ist wohl eine Autorenkrankheit, aber wenn sie in solch tollen Ergebnissen ausartet, würde ich sagen: Alles richtig gemacht ;-) Danke von Herzen für Deine Zeit und die Offenheit für dieses verrückte Format, ich bin so wahnsinnig glücklich, dass wir uns auch offline kennen gelernt haben - will Dich nicht mehr missen! Schaut doch mal auf Irenes Facebook-Seite vorbei, sie hat absolut deutlich mehr Fans verdient, weil sie einfach so großartig ist <3