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Buchemotion zu "I knew you were trouble" von Karmi Garcia

Ihr Lieben,

lang, lang ist es her, dass ich euch ein kurzes Update gab. Mittlerweile bin ich in Ungarn angekommen, habe mich eingelebt und genieße es, jeden Tag noch so viel Neues zum Entdecken zu haben. Dabei bleibt mir - dank nasskalten Wetters - dann doch die ein oder andere Stunde, um zu lesen.


Eines meiner Bücher, die ich im Januar las, ist "I knew you were trouble" von Karmi Garcia, das 2017 im Ravensburger Verlag erschien. Eigentlich so garnicht mein "Beuteschema" an Büchern, also wie kam ich dazu? Da Kami Garcia auch Autorin von „Bautiful Creatures“ ist, einem Buch, dessen Verfilmung mir auf Netflix wirklich gut gefallen hat, war ich angetan von ihr als Autorin und informierte mich über weitere Bücher, die sie geschrieben hat. Als es das eBook zu „I knew you were trouble“ dann 2018 zum Aktionspreis gab, schlug ich zu. Im Januar habe ich dann einiges Aufreibendes gelesen, Thriller, Fantasy (ich hoffe, ich komme auch noch dazu, etwas mehr davon mit euch zu teilen) - und dann brauchte ich irgendwie etwas klischeehaftes und "einfaches", was mich wiederum zu diesem Buch hier brachte.


"Durch das Weinen fühlt man sich nicht besser, erklärte mir Lex irgendwann.

Es ist nur eine andere Form des Elends."

Zitat, Seite 86


Zum Inhalt


Frankie Devereux fühlt sich nach dem tragischen Tod ihres Ex-Freundes Noah nicht mehr wie sie selbst. Vielmehr hat sie ein neues Selbst gefunden, eines, das nicht mehr artig sein will und ihrer hoch anspruchsvollen Mutter nicht mehr zu genügen scheint. Die Situation eskaliert und Frankies Mutter schickt sie zu ihrem Vater, einem Undercover Polizisten, der im übelsten Teil der Stadt wohnt.


"Bevor ich ihr nach draußen folge, drehe ich mich noch einmal um und sehe ihm direkt in die Augen. <<Tut mir leid, dass du deine perfekte Tochter verloren hast. Aber ab jetzt hast Du mich am Hals.>>" Zitat, Seite 30


Nach kurzer Zeit trifft Frankie auf Marco, gutaussehend und irgendwie rätselhaft. Er hat eine dunkle Seite an sich, die Frankie abstößt und doch fasziniert. Die beiden entdecken widerwillig, dass sie mehr als nur Freundschaft füreinander empfinden. Bis Frankies Vater ins Spiel kommt, denn Marco hat ein Geheimnis, das den Undercover Cop auf seine Spur bringt.


Meine Meinung


Als ich den Klappentext las, war meine Erwartung an das Buch ehrlicher Weise sehr gering. Eine typische Bad Boy Romance, klischeehaft und "leichte Lektüre". Was mich erwartete, war jedoch doch ein wenig mehr als das.

Die Erzählweise ist sehr einfach gehalten, es fiel mir sehr leicht, das Buch zu lesen und es wurde von ausschweifenden Schachtelsätzen oder übermäßiger Fremdwortverwendung abgesehen, was sicherlich auch der jugendlichen Zielgruppe entgegenkommt.

Auch wenn die Schemen und Grundstrukturen des Plots zunächst einmal auf eine Standard Bad Boy Romance hindeuten, schafft es Kami Garcia doch, wenigstens mit einigen Klischees wahrlich zu brechen. So ist zum Beispiel Frankie selbst auch vom Weg abgekommen, hat das "gute Haus" bereits hinter sich gelassen, bevor sie Marco begegnet, nicht wegen ihm. Ebenso zeigt Marco kein gewaltsames oder verletzend abwertendes Verhalten gegenüber Frankie, was ich sehr positiv betonen muss. Insgesamt ist er im Fazit gesehen noch nicht mal ein echter Bad Boy, denn es decken sich im Laufe der Geschichte Fakten über ihn auf, die sein Verhalten und den Weg dorthin erklären.


">>Ich bin nicht Dein Problem.<< Er steht ebenfalls auf. >>Was, wenn ich wünschte, du wärst es?<<"

Zitat, Seite 203


Generell hat mir das Thema "illegale Autorennen" gut gefallen, es ist jedoch nicht die einzig illegale Aktivität in diesem Buch, sondern vielmehr ein Aufhänger, was dem Ganzen etwas Abwechslung verschafft. Das ganze Renn-Thema gibt der Geschichte jedoch einen Rahmen und durchaus auch Tempo, was mir sehr gut gefallen hat.

Was mir nicht so gut gefiel, war die eindeutige "schwarz weiß" Einteilung der Charaktere. So wurden Frankie und Marco für all ihre Missetaten durch eine Vorgeschichte eben doch irgendwie entschuldigt. An Frankies Mutter jedoch wird beispielsweise kaum ein gutes Haar gelassen. Auch der "Bösewicht" der Geschichte ist von Anfang bis Ende einfach böse - bereits, als er freundschaftlich vorgestellt wird, umschwebt ihn ein dunkler Schatten, der eine böse Vorahnung mit sich bringt. Die Charakterzeichnung der Autorin ist damit für mich einfach unvollständig. Ebenso wie den Protas, sollte man meiner Meinung nach auch für Nebencharaktere so viel übrig haben, ihnen eine Geschichte und ein Gesicht zu geben und damit den Leser ans Zweifeln zu bringen, ob man den Charakter nun versteht oder hasst. Und so bleibt für mich die Frage, was die Mutter und all die anderen, verteufelten Charaktere zu dem gemacht hat, was sie heute sind?


"Manchmal muss man aus dem richtigen Grund etwas Falsches tun. Das Kunststück ist, zu wissen, wann es der richtige Grund ist. Das ist fast wie beim Schleifpunkt. Man weiß es, wenn man es fühlt"

Zitat, Seite 397


Mein Fazit


Ich habe das Buch in zwei Abenden durchgelesen und habe es sehr genossen. Es war spannend, abwechslungsreich und die Romanze zwischen Marco und Frankie fand ich gut gelungen. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Für die mir persönlich zu eindeutige Charakterzeichnung in schwarz und weiß bzw. gut und böse ziehe ich jedoch ein Kleeblatt ab.

Ich gebe also am Ende 🍀🍀🍀🍀 (4 von 5 Kleeblättern)

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