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Ein leeres Blatt Papier - ein Outing, der Blog und die DSGVO


Die Liebe, die mein Herz erfasst, wenn ich über Bücher spreche, ist unermesslich. Die Zusammensetzung von Buchstaben zu Worten, von Worten zu Sätzen, von Sätzen zu Kapiteln und von Kapiteln zu Büchern hat mich seit jeher fasziniert. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis ich anfing, darüber zu bloggen. Das ist nun schon bald zwei Jahre her. Zwei Jahre, in denen ich so viele tolle Menschen aus dieser Branche und der zugehörigen Community kennenlernen durfte, dass ich mir ein Leben ohne diesen Blog nicht mehr vorstellen kann. Viel mehr sogar: Ich begeisterte mich zunehmend selbst für das Schreiben.


Ja, ich schreibe. Ja, ich bin Autorin.


Ich habe letztes Jahr ein Buch geschrieben, nicht ganz bis zum Ende, etwa achtzig Prozent davon stehen. Doch ich will es nochmal komplett neu schreiben, weil ich mit der emotionalen Ebene des Buches nicht zufrieden bin und habe es erstmal auf Eis gelegt. Dieses Jahr habe ich dann Projekt Nummer zwei angefangen, einen Irland-Liebesroman, den ich mit ganz viel Freude schreibe. Die Rohfassung wird in den nächsten Wochen fertig sein, dann geht es in die Überarbeitung und wer weiß, vielleicht könnt ihr ihn dann schon bald lesen - ich bin noch unentschlossen, was den Veröffentlichungsweg angeht. Auch zwei Kurzgeschichten habe ich bei Wettbewerben eingereicht, der Ausgang ist noch unklar. Doch erst durch den Artikel von Nina (Texteule Lektorat) habe ich mich getraut, mich auch als Autorin zu bezeichnen - danke für den Denkanstoß!


Ich kenne viele Blogger, die ebenfalls schreiben. Auch Autoren, die sehr liebevoll einen Blog betreiben und beispielsweise über das Schreiben bloggen. Genaugenommen ist bloggen doch nichts anderes, als zu schreiben. Der Anspruch ist eben nur ein anderer, er ist sachlich und nicht erzählend. Doch wir alle haben eines gemeinsam: Es beginnt mit einem leeren Blatt Papier, oder eben auch einem leeren Bildschirm.


Wie jetzt, noch ein schreibender Blogger oder ein bloggender Autor?


Bei dieser Frage geht es also weniger darum, wer schreibt, sondern vielmehr darum, wie viele schreiben und sich auf dem Markt tummeln. Nicht immer sind Neid und Missgunst die Gründe dafür. So leicht, wie es heutzutage ist, etwas zu veröffentlichen, bestehen auch Ängste, den Markt zu überfluten, dabei unterzugehen oder der Branche zu schaden mit schlechter Qualität. Und ja, diese Ängste sind nachvollziehbar. Dennoch muss man sich dabei vor Augen halten, dass der Markt sich am Ende immer selbst reguliert, will heißen, dass sich Qualität und Herzblut langfristig durchsetzen werden. Bereits vor langer Zeit schrieben Menschen Geschichten. Früher musste man das Glück haben, entdeckt und veröffentlicht zu werden. Heute geht dieser Schritt mit wenigen Klicks selbst, sofern man nicht auf einen Verlag besteht. Doch auch heute spielt das Glück noch eine Rolle: Darin, ob man auf dem Markt entdeckt und promoted wird. Und dies ist - ebenso wie die Veröffentlichung früher - das Qualitätskriterium des Marktes, zusammen mit einem Quäntchen Glück.


Will ich weiter Bloggen?


Als vor einiger Zeit die Diskussion über die DSGVO hochschwappte, war ich zunächst recht unbeeindruckt. Mehr und mehr hat es mich dann aber durch die aufkommenden Ängste vor Abmahnung doch beschäftigt. Als ich mich dann einlas, fielen mir erstmal sämtliche Rolläden runter. Wie soll ich das alles lösen, so wenig, wie ich mich mit IT und Recht auskenne? Ich las sämtliche Artikel und habe mich wie wild damit beschäftigt. Dabei habe ich den Spaß am Bloggen verloren und musste mir selbst ernsthaft die Frage stellen, ob ich nicht einfach aufgebe, da ich nun auch Zeit zum Schreiben brauche.


Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen


Ich weiß nicht viel über Recht. Aber was ich über Recht weiß: Gesetze sind immer Auslegungssache, dies kann in verschiedenen Ausprägungen passieren.

Ich weiß auch nicht viel über IT. Aber was ich über IT weiß: Ein Umzug der Website würde derzeit einen Zeit- und Kostenaufwand mit sich bringen, den ich für ein Hobby nicht bereit bin, zu geben.

Was ich über mich weiß: Ich will nicht aufgeben, denn die Liebe zur Literatur treibt mich an und füllt mich aus. Selbst zu schreiben ist dabei nur ein Teil, darüber zu schreiben der andere.


Ja, da gebe ich dem Gesetz Recht: Ich möchte nicht, dass durch das Lesen meines Blogs unkontrolliert Daten verteilt werden, über deren Nutzung ich keinerlei Kenntnis habe und die ich nicht beeinflussen kann. Das möchte ich weder für meine Daten, noch für die meiner Leser, denn der Blog soll Spaß machen und über Bücher informieren, ohne dass hierbei Nachteile für den Leser entstehen.


Wie ich die Thematik vorerst für mich löse


Ich habe meine Datenschutzerklärung aktualisiert. Copy-Paste ist dabei nicht mehr angebracht. Zwar habe ich eine Vorlage verwendet, jeder Abschnitt ist jedoch sorgfältig durchgelesen und inhaltlich auf die individuelle Nutzung der Daten angepasst worden. Das hat mich mehrere Stunden gekosten, aber ich kann jetzt ruhigen Gewissens sagen, dass ich Urheberin der Inhalte bin und weiß, was sie bedeuten, was ich damit bezwecke und was der Leser daraus entnehmen kann. Auch die Lesbarkeit ist so ein Ding - wenn ich das verstehe, kann es ein beliebiger Leser meines Blogs wahrscheinlich auch verstehen. Bei kopierten Texten aus dem Internet ist das nicht immer der Fall, hier gilt es, achtsam zu sein.


Ich habe zusätzlich Verträge an meinen Website-Host und an Google Analytics geschickt, Vorlagen und Anleitungen findet ihr überall im Netz (ich baue bewusst keine Links ein, da ich für Inhalte nicht haften kann).


Zum Schluss habe ich noch das geforderte Verzeichnis zur Datenverarbeitung begonnen (auch hier gibt es online unzählige Vorlagen und Anleitungen). Hier bin ich noch nicht ganz durch, vor Allem, weil ich eingebundene Applikationen erst noch über den Support aufgefordert habe, mir die notwendigen Informationen zu liefern. Die Kernfragen dabei sind: Welche Daten werden erfasst, in welcher Form, was geschieht mit ihnen, wie lange werden sie aufbewahrt und habe ich eine Möglichkeit, sie löschen zu lassen? Sobald ich die Antworten darauf habe, kann ich problemlos das Verzeichnis ergänzen und abspeichern.


Was ihr selbst tun könnt


Es gibt unzählige Blogartikel und Websites, die sich damit beschäftigen, wie man der DSGVO als Website-Betreiber begegnen kann. Ich habe viele davon gelesen, kann am Ende aber nur eines sagen: Man muss sich Zeit nehmen und sich mit seiner Website auseinandersetzen. Nutzt Vorlagen, aber kopiert sie nicht achtlos in euer Impressum, sondern beschäftigt euch mit den Inhalten und ihrer Bedeutung für euch selbst und für die Leser. Wenn man eurer Website entnehmen kann, dass ihr euch Mühe gebt, das zu verstehen und umzusetzen, ist die Chance auf eine Auslegung der Gesetzte zu euren Gunsten höher, als wenn nicht. Eigentlich logisch, oder?


Ich kann euch nicht juristisch beraten (und dieser Text stellt auch keine Beratung dar). Ich kann auch eure IT-Themen nicht lösen, denn für meine Website sind diese wieder komplett anders, als für eure. Ich kann euch nur Mut zusprechen, es zu wagen und nicht aufzugeben, denn die Online-Community aus Lesern, Bloggern und Autoren ist so großartig, dass ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann und will.


DANKE dafür!

Eure Bonnie

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