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Romancewoche: Autoreninterview mit Emma S. Rose


Ihr Lieben,

erst gestern hat die große Romancewoche auf Facebook gestartet. Als offizielle Bloggerin durfte ich in deren Rahmen die liebe Emma S. Rose ausquetschen. Zusammen mit Angie von Silences Bücherwelt und Diana von Buchmelodie habe ich mich dieser Aufgabe natürlich sehr gerne gestellt - hier kommt das Ergebnis für euch. PS: Wer sich für Emmas neuestes Werk, "Couture - wenn Liebe stärker ist" interessiert, dem kann ich den Link zur zugehörigen Buchemotion ans Herz legen :-)

Bonnie: Hallo liebe Emma und herzlich willkommen zum Autoreninterview bei der Romancewoche! Die Teilnehmer und wir freuen uns schon darauf, Dich kennen zu lernen. Dazu haben wir uns ein paar knifflige Fragen überlegt und sind schon ganz gespannt. Los geht’s mit Dir als Person und Autorin.

In Deiner Autorenvita beschreibst Du, wie Du Deinen alten Beruf aufgeben hast und freischaffende Autorin wurdest. Was war die größte Hürde, die Dich davon abhielt und wie unterscheidet sich Dein jetziges Leben vom Leben als Angestellte?

Emma: Hallo liebe Bonnie – und auch hallo, Diana und Angy! Ich freue mich ebenfalls sehr, dabei zu sein. Ich bin mir sicher, dass es eine abwechslungsreiche und sehr spannende Woche wird!

Kniffelige Fragen sind immer gut, die bringen mich zum Nachdenken. Sehr schön! Und Du legst ja auch direkt gut los.

Also, die größte Hürde. Ich schätze, am schlimmsten war die Angst, einen Fehler zu machen. Aus einem „sicheren“ Job mit festem Einkommen den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, ist schon ein großer Schritt. Ich habe es ja nicht nach und nach gemacht, sondern direkt meinen alten Beruf verlassen, bin sozusagen aufs Ganze gegangen. Das ist in gewisser Weise schon ein echtes Risiko, das gebe ich zu. Nun hatte ich ja etwas „erleichternde“ Bedingungen, obwohl das in dem Kontext falsch klingt: Ich bin im alten Beruf sehr krank geworden. Und aus meiner Krankheit heraus habe ich mich orientieren können, mich darauf besinnen können, was ich schon immer wollte: das Schreiben. Ich könnte ja theoretisch jederzeit in die Soziale Arbeit zurückkehren, aber mein Herz habe ich eindeutig ans Schreiben verloren. Heute bin ich viel freier. Ich bin nicht in dieses feste Regelwerk einer Angestellten gepresst, entscheide selbst, wann und wie lange ich arbeite. Ich schätze diese Flexibilität sehr und will es nicht mehr missen. Auch, dass ich mein eigener Herr bin, gefällt mir sehr gut. Es erfordert natürlich ein hohes Maß an Disziplin, aber das kriege ich gut hin.

Also, ich denke, die größte Hürde war der Sprung in die Unsicherheit, aber es hat sich gelohnt und ich würde es immer wieder tun!

Diana: Was reizt dich so sehr am Romance-Genre, dass du in diesem schreibst? Wieso kein anderes Genre?

Emma: Das ist eine sehr gute Frage, liebe Diana. Ich denke, es ist die Hoffnung. Ich schreibe ja nicht immer „reine“ Liebesromane, eigentlich kommt immer etwas mehr oder weniger Dramatisches darin vor. Manchmal ist das Drama vordergründiger (besonders bei Lina und Herz oder Vernunft), oftmals die Liebe. Aber, und das ist es, was ich so schön finde: Die Liebe macht alles irgendwie schaffbar. Wie schlimm das Schicksal auch ist, mit dem Richtigen an der Seite ist es irgendwie zu meistern. Außerdem fasziniert es mich, dass jede Geschichte irgendwie anders ist, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint. Die Liebe ist so individuell, persönlich und besonders. Das Spannungsfeld Liebe und Drama fasziniert mich einfach am meisten.

Angy: Wie hat es sich für Dich angefühlt, das erste eigene Buch in den Händen zu halten?

Emma: Oh, das war wirklich ein ganz besonderer, fast schon unwirklicher Moment, liebe Angy. Seit ich schreiben kann, habe ich davon geträumt, irgendwann einmal mein Buch in der Hand zu haben. Es im Regal zwischen anderen Büchern stehen zu sehen. Aber für mich war das immer so unfassbar unrealistisch und weit weg. Als es dann soweit war, konnte ich es kaum fassen, musste das per Foto festhalten. Und an diesen Moment muss ich mich immer wieder zurückerinnern, denn dann werde ich ganz dankbar und in gewisser Weise auch demütig.

Diana: Wenn deine Charaktere machen, was sie wollen, anstatt das, was du dir überlegt hast, gibst du ihnen nach oder verlangst du von ihnen, dass sie spuren?

Emma: Das ist immer eine Frage der Situation. Grundsätzlich kommt es eigentlich immer vor, dass meine Charaktere etwas machen, was ich so nicht geplant habe. Zu Beginn habe ich das komplett zugelassen und mich gefreut, dass ich manchmal selbst gar nicht wusste, wo es bei der aktuellen Schreib-Session hingeht. Mittlerweile plane ich ein bisschen engmaschiger, aber bin immer offen für kleine Planänderungen. Solange der rote Faden bleibt, finde ich das eigentlich sogar gut, denn manchmal merkt man erst im Laufe der Geschichte, dass manche Dinge viel stimmiger werden, wenn man sie anders schreibt.

Angy: Du darfst einen Tag mit Deiner Lieblingsprotagonistin verbringen. Wer bist Du?

Emma: Puuuuh. Viele meiner Protagonistinnen würden mich dazu reizen, aber ich schätze, aktuell wäre das wirklich Felicia aus „Couture“. Ich wäre gerne für einen Tag ihre Freundin, würde ihr über die Schulter schauen, wie sie ihren Tag meistert. Ich finde, dass sie trotz all der Schicksalsschläge einfach so unglaublich viel Mut und Kraft in sich trägt, und das imponiert mir. Ich glaube, dass wir uns menschlich gut verstehen würden und ich hätte wahnsinnig Lust, mal einen Abend im Couture zu verbringen, mich zu ihr (und Aaron ☺ ) an die Theke zu setzen und einfach nur zu plaudern und Spaß zu haben. Ja, ich denke, das wäre wirklich schön.

Diana: Kommen wir auf Deinen aktuellen Roman, „Couture - wenn Liebe stärker ist“ zu sprechen. Warum hast Du gerade diese Lebensumstände (Waisen) für die beiden Schwestern gewählt?

Emma: Es war eine Art Mischung aus Erinnerung und Fantasie. Ich habe zu dem Zeitpunkt, als ich Couture geplant habe, einen Brief bekommen – eine Einladung zu einem Jubiläums-Klassentreffen. In dem Zusammenhang habe ich an meine Schulzeit gedacht und an verschiedene Klassenkameraden – und dann fiel mir eine Mitschülerin ein, die damals während des Abiturs ihren Vater verlor. Da ihre Mutter zuvor schon gestorben war, war sie dann Waise. Das fand ich furchtbar, unvorstellbar. Sie hatte damals eine Schwester ungefähr in Isas Alter. Die Geschichte von Feli und Isa hat rein inhaltlich nichts mit der damaligen Geschichte zu tun, es geht einzig um den Umstand, die Eltern zu verlieren. Als ich mich daran erinnerte, fing meine Fantasie ziemlich schnell an, eine Geschichte rund um das Thema zusammenzuspinnen …

Außerdem ist es ja so, dass ich immer gerne einen dramatischen Aspekt in meinen Geschichten einbinde, und da bot sich hier eine „neue“ Möglichkeit.

Bonnie: Wie viel von Dir selbst und von anderen steckt in den Charakteren, die in Couture einen Platz gefunden haben?

Emma: Ich schätze, es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht von „realen“ Personen (also von mir und von Freunden, Bekannten, manchmal auch nur flüchtigen Passanten in der Stadt) inspirieren lasse. Es sind aber oftmals nur einzelne Aspekte. Charakterzüge, Spleens, mal ein Name, einzelne Äußerlichkeiten, sowas. Bei Couture speziell findet man von mir nur indirekt etwas wieder: In Carmen, Luzie und Aaron, denn die wären für mich ideale Kollegen, ja, vielleicht sogar Freunde. Na gut, und das Thema Mobbing hat mich damals selbst betroffen, weshalb ich das ab und an mal einbaue, einfach weil ich finde, dass man da immer wieder drüber sprechen muss. Okay, es ist doch ein bisschen persönlicher, als zu Beginn gedacht. ☺ Lustigerweise mache ich das selten bewusst.

Angy: Woher kam die Inspiration, den Roman zu schreiben?

Emma: Ich habe mich ja an eine Klassenkameradin erinnert, die im Abitur Vollwaise wurde. Dieser Umstand hat mich schon damals sehr berührt und ich hatte das Bedürfnis, das anzusprechen. Diese Unvorstellbarkeit, ohne Eltern dazustehen, plötzlich, unvorbereitet, einfach so. Dazu kam dann der Gedanke, Chris, den geheimnisvollen Helfer, einzubauen, der von außen immer falsch eingeschätzt wird, aber einen guten Kern hat. Und in diesem Spannungsfeld entstand dann Couture. Ich war wie im Rausch, während ich geschrieben habe.

Bonnie: Zum Abschluss eine kleine Challenge: Erstelle einen kurzen Reim oder ein Gedicht. Vorgabe: Verwende die Worte Schlauchgummi, Pappschachtel und Käsemesser. Es soll etwas über Dich aussagen, das Du der Welt gerne mitteilen möchtest - viel Spaß ;-)

Emma: Hahahahaha, oh mein Gott, was? Okay. Damit schließt ihr euer schönes Interview wirklich kniffelig ab! Ich versuche es. Gebt mir ungefähr ein Jahr Zeit … nein. Spaß. Spannende Challenge.

Reimen soll ich, oh mein Gott,

am besten sogar ziemlich flott.

Leider fällt mir sowas schwer,

denn kurz und knapp missfällt mir sehr.

Ein Käsemesser soll mit rein,

für Schussel wie mich kanns gefährlich sein!

Ich bin manchmal ganz schön dusselig,

und grad, da reim ich mich fusselig.

Pappschachteln, ja, die stapeln sich hier,

weil ich so gern bestell’ wie ein Tier.

Mein Mann, der schimpft dann manchmal los,

egal, ich find Shopping nunmal famos!

Und manchmal, ja, manchmal steh ich auf dem Schlauch(gummi),

bis ich die Lösung seh, dann hüpf ich wie ein Flummi.

Ich bin manchmal schusselig, verplant, verhaspele mich,

dazu passt das Leben des Künstlers, und das liebe ich!

DANKE für diese lustige Herausforderung und für eure spannenden Fragen!

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