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Buchemotion zu „Amour fantastique“ von Sarah Nisse

Heute habe ich ein Buch für euch, das ich vorab lesen durfte - und ich kann euch sagen, es hat mich echt begeistert. Es erschien heute, am 30.06.2017 beim Carlsen Tochter-Label Dark Diamonds als eBook only. Aber mal von Anfang an…




Worum geht es?


Stell Dir vor, Du wärest im Besitz einer magischen Feder, die Geschichten schreiben kann. Geschichten, die vor Charme und Witz und Fantasie nur so sprühen, die perfekt geschrieben und ausgearbeitet sind. Lily Olivier hat eine solche Feder, sie befindet sich schon lange in ihrem Familienbesitz. Regelmäßig veranstalten sie wundervolle Geschichten-Abende, an denen sie sich von der Feder verzaubern und eine Geschichte erzählen lassen.

Um über die Runden zu kommen, hat Lily eine Art Ghostwriter-Vereinbarung mit einem pariser Verlag. Sie lässt die Feder Romane überarbeiten, damit sie am Ende zu Bestsellern werden. Eines Tages flattert der wahnsinnig schlechte Entwurf eines Romans von Millionärssohn Frederic Leblanc auf ihren Tisch. Sie schreibt die Geschichte um, doch Frederic ist verwöhnt und duldet keinen Widerspruch. Er nimmt Kontakt zu Lily auf, um seinen Roman zu „retten“. und verhält sich dabei mehr als eklig…

Gleichzeitig erreicht Lily eine Nachricht von ihrer Tante, zu der sie lange keinen Kontakt hatte. Warum meldet sie sich so plötzlich? Und warum ist ihre Mutter überhaupt nicht gut auf deren Schwester zu sprechen?

All das und noch viel mehr rund um die magische Schreibfeder, großartige Bibliotheken und das kleine Quentchen Magie, das so wunderschön wie auch gefährlich sein kann, erfährt man in Amour Fantastique.


„Ich ging durch die Regalreihen und ließ meine Hände über die Buchrücken streifen. Staubkörner lösten sich und tanzten im goldenen Licht des Kronleuchters. So viele Bücher auf einem Fleck! Ich hatte schon als Kind davon geträumt, mich über Nacht in dieser Bibliothek einzuschließen und nicht mehr herauszukommen, bis ich jedes einzelne Werk gelesen hatte.“ Jezt stellte ich mich wieder vor den alten Schreibtisch und versuchte die Schrift auf den wild herumliegenden Zetteln zu entziffern. Es waren Gedichte, meist handelten sie von Einsamkeit oder von Liebe. Vom Herbst. Von Büchern und Kaffee. Ich mochte diese melancholischen Zeilen sehr." Sarah Nisse


Meine Meinung


Amour Fantastique nahm mich mit nach Paris. Nein, nicht nur, weil es da handelte, sondern weil es Filme vor meinem inneren Auge projezierte, die mich auf eine magische Reise mitnahmen. Jeder Bücherwurm kennt das Gefühl, wenn man in einer riesigen Bibliothek steht. Das alles, was man dann gerne tun würde im Angesicht tausender Bücher - sich niederlassen, sich wohlfühlen. Dieses Bibliotheks-Gefühlt hat Amour Fantastique ganz oft in mir ausgelöst. Dabei ist die Handlung ganz und garnicht gemütlich. Die Idee der magischen Schreibfeder, die auch noch weitere Geheimnisse in sich birgt, hat mir sehr gut gefallen. Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann ihrem Wandel folgen. Einzig Frederic hat für mich ein wenig zu schnell einen Wandel vollzogen bzw. ein Geheimnis gelüftet, aber davon solltet ihr euch am besten selbst ein Bild machen - man kann es schon erahnen ;-)


Was mir in Büchern generell sehr gut gefällt sind tolle Bösewichte - und da wird man meiner Meinung nach in diesem Buch absolut nicht enttäuscht. Es gibt einen Bösewicht, der so abartig ist, dass es einem die Sprache verschlägt - doch das kommt erst nach und nach ans Licht. Und dann gibt es diese kleinen Momente, wo man auf einmal das Gefühl hat, man könne doch verstehen, warum jemand so böse wird, auch wenn er noch so widerlich böse ist. Dabei hasst man ihn eigentlich, und doch kann man eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Es lässt deutlich die Grenzen zwischen schwarz und weiß verschwimmen, hierfür ein großes Kompliment!

Anzumerken ist noch, dass ich auf einen kleineren Logikfehler gestoßen bin, den ich jedoch nicht allzu schlimm fand, es war einfach nur so ein Moment, in dem ich mich gewundert habe.

Im Angesicht dessen, dass die Geschichte in Paris spielt, hätten für mich persönlich auch noch mehr französische Worte vorkommen dürfen. Diese gibt es sporadisch, aber gerade bei einem Streifzug durch Paris komme ich an vielen Geschäften und Dingen vorbei, die französisch so viel schöner klingen - das ist nun total individuell und Geschmackssache, aber um meinen Geschmack geht es hier ja :-)


Fazit


Amour Fantastique ist ein wundervoller urban Fantasy Roman, den man super in einem Rutsch durchlesen kann. Es liest sich flüssig und sehr bildhaft und die Handlung fand ich super gelungen, wobei die Liebesgeschichte etwas schnell abgehandelt wird. Ansonsten ist das Erzähltempo, das angepasst an hektisch-spannende Szenen und an gemütlich warme Momente ist, aus meiner Sicht perfekt umgesetzt. Da es für mich noch ein kleines bisschen mehr Paris-Feeling im Sinne französischer Ausdrücke hätte sein dürfen und aufgrund des kleinen Fehlers, den ich zuvor ansprach, schwanke ich zwischen vier und fünf Kleeblättern, gebe aber am Schluss dann die vier. 🍀🍀🍀🍀

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